Kaiserin Elisabeth von Österreich
Das poetische Tagebuch
Kaiserin Elisabeth von Österreich

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Am 10. Februar 1888 reiste das Kaiserpaar mit Erzherzogin Marie Valerie nach Budapest. Eine Fülle gesellschaftlicher Verantaltungen gab dem offiziellen Besuch gebührenden Glanz. Am Maskenfest auf der Ofner Burg am 14. Februar nahm Elisabeth nicht teil. Ihre gesellschaftliche Rivalin, Fürstin Pauline Metternich, war (wie man dem »Pester Lloyd« entnehmen kann) die unumstrittene Königin des Festes. Als »Frau Mumma« wurde sie daraufhin von Elisabeth verhöhnt.

[Die »schwarze Mumma« war in Heines »Atta Troll« die Frau des Tanzbären Atta Troll, die auch als Witwe vergnügungssüchtig blieb: »nein, im Gegenteil, sie setzte / Lustig fort ihr Leben, tanzte / Nach wie vor, beim Publiko / Buhlend um den Tagesbeifall« (Heine 7, 566)]

Zum Costumfest in dem Ofner Schloss 14. Februar 1888.

Auf! Spielet Zigeuner die wildesten Weisen,
Frau Mumma will heut auf dem Tanzboden kreisen.

Ei seht doch, sie mischt sich bereits in den Reigen,
Wo Männchen und Weibchen der Hohen sich neigen.

So stattlich, so herrlich erschien sie auch nimmer,
Costume à l'Empire, o welch blendender Schimmer!

Stolz trägt sie das Haupt mit der hohen Coiffure
Besät mit Demanten und Perlen als Schnüre.

Die bauschigen Ärmel, das Röckchen aus Atlas,
Die zeigen Frau Mumma an Kraft hat sie etwas.

D'rum wenn sie kühn kreiset und stampft mit den Füssen,
Ihr Männlein gebt Obacht, sonst müsst ihr es büssen!


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