Kaiserin Elisabeth von Österreich
Das poetische Tagebuch
Kaiserin Elisabeth von Österreich

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Traumbild.

Ich sah im Traume heut' den Herrn,
Auf Wellen wandelt' Er dahin;
Trug auf dem Haupt den Abendstern,
Der leuchtend weit das Meer beschien.

5. October.

I.

Die Nebel sind ins Thal gesunken;
Die Berge strahlen fern im Duft,
Vom Taue sind die Wiesen trunken,
Gleich dem Saphir ist blau die Luft.

Geschaffen scheint für Landpartien
Des Tages späte Herbstespracht;
»Drum könnt nach Offensee Ihr ziehen,
Riskierend dort selbst eine Nacht.«

II.

Und glänzt auch heute noch so licht
Und noch so hell der Sonne Schein,
O trau ihm nicht, o trau ihm nicht,
Falsch und erkünstelt wird er sein!

Schon morgen hüllen wieder dicht
Die grauen Nebel rings dich ein,
Und weinend birgst du dein Gesicht,
Verlassen wieder und allein!


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