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Am 13. Juni 1886 starb Elisabeths »Königsvetter«, Ludwig II. von Bayern, auf bis heute nicht völlig geklärte Art im Starnberger See. Die Kaiserin hielt sich zu diesem Zeitpunkt in Feldafing, am anderen Ufer des Sees auf und erlebte die aufregenden Ereignisse vor und nach Ludwigs Tod aus nächster Nähe mit. Wochenlang beschäftigte sie sich nur noch mit dem Grübeln über Ludwigs Tod und war so erschüttert, daß ihre Verwandtschaft um ihren Geisteszustand besorgt war (Hamann, 425f.). Auch ihre Dichtungen dieser Zeit kreisen ausschließlich um das Schicksal Ludwigs II.
Das erste der Ludwig-Gedichte stammt aus dem Juni 1885 (bereits im selben Wortlaut auf S. 46), gefolgt von der Antwort Ludwigs II. aus dem September 1885.
Du Adler, dort hoch auf den Bergen,
Dir schickt die Möve der See
Einen Gruss von schäumenden Wogen
Hinauf zum ewigen Schnee.
Einst sind wir einander begegnet
Vor urgrauer Ewigkeit
Am Spiegel des lieblichsten Sees,
Zur blühenden Rosenzeit.
Stumm zogen wir nebeneinander
Versunken in tiefe Ruh' ...
Ein Schwarzer nur sang seine Lieder
Im kleinen Kahne dazu.