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Und naht der Herbst, dann spann' ich mir
Mein Dampfross wieder vor;
Es dringt bis in die Berge hier
Wie Rauschen an mein Ohr.
Es ist die SilberfüssigeThetis, die Mutter des Achill.
Im blauen Saphirkleid,
Ihr Busen wogt wie Gletscherschnee,
Es strahlt ihr Goldgeschmeid.
Wohl kenn' ich dieser Stimme Klang,
Sie dringt durch Fels und Schlucht,
Sirenengleich ist ihr Gesang,
Der nie umsonst mich sucht.
Die Schwiegermutter Thetis ist's,
Sie lockt mich in ihr Reich;
»O Schwiegermutter, ja du bist's!
Und sieh, ich komme gleich!
Ich komm' ins weisse Marmorschloss,
Das schlank vom Fels sich hebt,Schloß Miramare bei Triest, wo eine Statue des »Sterbenden Achill« aufgestellt war.
Umspült von wilder Wogen Tross,
Dass selbst der Fels oft bebt.
Der weisse Schaum spritzt zornig auf
Bis zum Altanenrand.
Die Bora naht mit Sturmeslauf,
Das Meer ist wutentbrannt.
Doch will ich keine solche Nacht,
Wenn ich dich jetzt besuch';
Ich will des vollen Mondes Pracht,
Berauschenden Geruch;
Die Rosen sollen alle blüh'n
Die den Apoll umsteh'n,
Die Schwäne auf dem Weiher zieh'n
Und Sommerlüfte weh'n.
Glühwürmchen streue mir dann aus
Auf Gras und Blumenbeet;
Glühkäferchen send tausend 'raus
Ins lauschige Boskett.
Die hohen Palmen stimme all'
Wie eine Aeolsharf',
Dass ich bei dem Kaskadenfall
Den Tönen lauschen darf.
Doch schlägt die stille Mitternacht
Dann will ich bei dir sein,
Wo sich der Marmorstufen Pracht
Vertieft ins Meer hinein.
Die Stufen kommst du dann heran
Und setzest dich zu mir;
Die Wellen schlagen leise an,
Es küsst sie der Zephyr.
Die nackten Füsse tauche ich
Ins schimmernd warme Meer,
Die Arme schlinge ich um dich;
Denn dein Sohn ist ja Er.
O Mutter Thetis, hold und mild,
O sage deinem Sohn
Dort in dem rosigen Gefild,
Lang wird die Zeit mir schon.
Ich wandle viele tausend Jahr'
Schon auf der Erde hin,
Längst ist sie mir der Freuden bar,
Mein Herz verlangt nur ihn.
O Mutter Thetis! Seine Braut
Sei endlich ihm doch nah',
Sag' ihm, wie weinen du geschaut
Hast heut' Titania.«