Kaiserin Elisabeth von Österreich
Das poetische Tagebuch
Kaiserin Elisabeth von Österreich

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Während ihre bayrische Familie die Internierung König Ludwigs II. für richtig hielt und die bayrische Regierung verteidigte, wurde die Kaiserin nicht müde, diese Gefangennahme zu kritisieren und als Grund für Ludwigs Selbstmord anzugeben. Die Zwistigkeiten wurden so groß und heftig, daß Elisabeth abreiste und sogar beschloß, nie mehr nach Bayern zurückzukehren. (Diesen Beschluß hielt sie allerdings in Zukunft nicht ein):

VI.

Leb' wohl, mein schöner Heimatsee,
Du, meiner Kindheit Wiege,
Begrenzt von stolzer Bergeshöh',
Im Schoss der Alpenzüge.

Umrahmt von tiefem Buchengrün,
Geschmückt mit Schilf und Rosen,
Die träumend auf den Wellen zieh'n,
Wo Seelibellen kosen.

Du, meiner Jugend Lust und Freud',
Mein Sehnen in der Fremde!
Mit schwerem Herzen ist es heut',
Dass ich mich von dir wende.

Leb' wohl mein See! In deinen Schoss
Werf ich die Heimat heute
Und ziehe rast- und heimatlos
Aufs neue in die Weite!


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