Kaiserin Elisabeth von Österreich
Das poetische Tagebuch
Kaiserin Elisabeth von Österreich

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Von Amsterdam kommend, traf die Kaiserin am 2. April 1885 in Heidelberg ein. Sie blieb hier mit ihrer jüngsten Tochter Marie Valerie bis zum 10. Mai.

14.

Alt-Heidelberg, Ehrbare, Feine,
Was bist du so sittsam und zahm;
Ich komm' von der Nordsee, der tollen,
Und find' dich ein bischen zu lahm.

Mein LiebsterWieder Achill, bzw. die Statue des »Sterbenden Achill« am Meeresufer vor dem Schloß Miramare. sitzt dort auf den Wogen,
Er stützet das Haupt auf den Arm,
Ihn umkreisen in weitem Bogen
Der Möven wehklagender Schwarm.

Die Möven, die sind meine Schwestern,
Die fühlen dasselbe wie ich,
Sie können nicht rasten, noch ruhen,
Er ziehet sie immer zu sich.

Den weissgrauen Fittig sie tauchen
Ins schäumende, zischende Nass;
Das spritzen sie ihm auf die Stirne,
Drum ist sie so marmorhaft blass.


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