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In ihrem Zorn gegen die bayrische Regierung, die Ludwig II. (»Schwan«) gefangen genommen hatte, blieb Elisabeth unversöhnlich:
Gemeint ist diesmal die bayrische Verwandtschaft, mit der sich die Kaiserin nach Ludwigs Tod überworfen hatte.
Es kommt ein Schwan gezogen,
Der stieg wohl aus dem See,
Den Lilienhals gebogen,
Im Auge tiefes Weh.
Am Haupt trägt er ein Krönlein,
Das flimmert schon von fern,
Aus Demant und Rubinstein,
Wie nachts der Abendstern.
Ein Lied pflegt er zu singen
Voll tiefer Melodie,
Das thut so traurig klingen,
Wie Klagensymphonie.
»Es sass einmal ein König
Auf hohem Schwanenstein,
Dess' blaue Augen blickten
Ins Himmelblau hinein.
Mit seinen schwarzen Locken,
Da spielten West und Föhn;
Er merkt vor sinnen, dichten
Nicht, dass die Zeiten geh'n.
Weil er stets aufwärts schaute,
Sah er nicht, wie im Thal
Viel böse Menschen sannen
Auf seinen Sturz zumal.
Sie stürzten ihren König
Vom hohen Schwanenstein,
Sie drängten ihren König
Bis in den See hinein.«
Das Lied, das Lied wird klingen,
Bis alle Mörder tot,
Es dringt das leise Singen
In ihre Sterbenot.
Sie flieh'n dann, schwarze Krähen,
Krächzend von Ort zu Ort,
Umsonst ihr rastlos Spähen,
Sie müssen wieder fort.
Zur Nachtzeit im Vereine
Stösst jeder aus der Luft;
Im Friedhof sucht der eine,
Der andre in der Gruft.
Vom eignen Körper äsen
Die Würmer jeder muss;
Bis er einst ganz verwesen,
Zu seiner Straf' und Buss'.