Kaiserin Elisabeth von Österreich
Das poetische Tagebuch
Kaiserin Elisabeth von Österreich

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Wieder.

3. September.

I.

Toter Tage bleicher Schatten
Tauchst du immer wieder auf,
Willst du nimmermehr ermatten,
Ahnst du nicht der Zeiten Lauf?

Wirst du endlich nicht erfrieren
An dem Eis, das mich umgibt?
Musst du ewig rastlos irren,
Weil dies Herz dich einst geliebt?Kaiser Franz Joseph.

II.

Wie, es ist ja nicht verflossen
Noch das obligate Jahr,
Und schon bringst du unverdrossen
Neue Huldigungen dar!

Ischl, August 1887

Wahrlich! mich beschämt die Treue,
Die dich immer wieder bringt;
Wär' ich selbst darin nicht Laie,
Rührte sie mich unbedingt.

In dem dichten Buchengange
Wandelten wir bei zwei Stund',
Diskurierten wichtig lange,
Dass die Luft hier sehr gesund.

Doch du klagst, dass deine Leber
Heuer nicht in Ordnung sei,
Deine Stimmung ist funêbre
Auch die Milz fühlt sich nicht frei.

Lieber Freund, folg meinem Rate,
Geh nach Karlsbad unversäumt,
In dem weltberühmten Bade
Wird dein Körper neu geleimt.

Funktionieren Milz und Leber
Regelmässig und normal,
Schwinden auch die Herzténèbres,
Deines Lebens dunkle Qual.


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