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auf den Aufenthalt im englischen Seebad Cromer im Juli 1887
Sechs Tage darf ich segeln.
Sechs Tag' nur Seele sein;
Doch alles hat ja Regeln,
Und diese halt' man ein.
Drum an dem siebten Tage,
Zu Ehr' und Preis des Herrn,
Scheut jeder Seemann Plage
Und trinkt sein Schnäpschen gern.
Die Enkel führt der Alte
Spazieren an der Hand;
Gebürstet jede Falte
Am Sonntags-»Staatsgewand«.
Ihr Liebchen führ'n die Jungen
Ins Brandy-Häuschen gern;
Dort wird gezecht, gesungen;
Das ist der Tag des Herrn.
Es kommt per Extra-Zügen
Ein Schwärm aus jeder Stadt,
Der sucht sich zu vergnügen
Im Wirtshaus und im Bad.
Die dicksten Frauen waten
(Solch' Anblick sah ich nie!)
Entlang des Meers Gestaden,
Troussiert hoch übers Knie.
Die Männerwelt hingegen
Lässt die Garderob' am Strand
Und stürzet sich verwegen
Ins Meer, ohne Gewand.
Doch stets an solchen Tagen
Floh tief ich in den Wald,
Wo hohe Eichen ragen,
Breitstämmig und uralt.
Und Buchen, reich beblättert
Mit üppig dunkelm Grün;
Den Boden, leicht befedert,
Die Farrenkräut' umzieh'n.
Dazwischen Epheuschlingen
In lieblichem Gewirr,
Das rot und weiss durchdringen
Die EglantinenHundsrose (rosa canina). hier.
Mit seinen lila Blüten
Lockt schwellend' Heidekraut
Zur Ruh' den Wandermüden;
Die Stille stört kein Laut,
Als nur das ferne Rauschen
Der Wogen weit im Meer,
Der Wind selbst scheint zu lauschen,
Es regt kein Blatt sich mehr.
Wir ruhen jetzt im Grünen
Unter smaragdnem Dach.
Kaum hörbar summen Bienen
Den bunten Blumen nach.
Kaninchen huschen dorten
In scheuem Schreck herum,
Als wollten wir sie morden,
Schau'n bang sie nach uns um.
Wir! Wer sind denn die andern?
Die andern, das ist er;
Beim langen, heissen Wandern
Trug er das Körbchen schwer.
Ich machte ihm Exciesen,
Dass es so voll und schwer;
Es möcht' ihn nicht verdriessen,
Er sagt's, trüg' er auch mehr.
Des Körbchens Inhalt teilten
Wir; nun war es bald leicht;
Die schönen Stunden eilten,
Wie Licht dem Schatten weicht.
Es waren schöne Tage!
Und sind sie jetzt auch fern,
Mein Herz, im Herz doch trage
Stets jene Tag' des Herrn!