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Mir bangt nach Phöbus' heissen Gluten,
Nach Lunas holdem Silberlicht,
Nach tiefen, blauen Meeresfluten
Nach Palmen, die der Zephyr wiegt.
Ich sehne mich nach den Cypressen,
Die hoch auf grauem Felsen steh'n,
Von welchem, ernst und weltvergessen,
Sie träumend nach Albanien seh'n.
Die Meereswogen plätschern lauschig
Tief unter ihnen in der Bucht,
Und in der Ferne, weiss und bauschig,
Eilt manches Schiff auf leichter Flucht.
O könnt' ich wieder sinnend schreiten
Im duftenden Orangenhain,
Wie einst in längstentschwund'nen Zeiten
Allein mit meinen Träumerei'n!
Das Haus auch will ich wieder sehen,
Auf Säulen steht's, mit flachem Dach;Das Landhaus des britischen Landoberkommissärs auf Korfu, das die Kaiserin im Jahre 1861 während ihrer Krankheit und ihres Ehezerwürfnisses bewohnte.
Die wilden Oleander wehen
Durchs Erkerfenster ins Gemach.
Ins stille Zimmer, wo ich weinte
Und schrieb und sann so manche Nacht,
Weil mir der Himmel das verneinte,
Was ich als Eden mir erdacht.
Durchs offne Fenster stahl sich leise
Des Meeres kühler Hauch herein,
Und dort, dass er den Seepfad weise,
Erglänzte treu des Leuchtturms Schein.
Das Eden, welches ich erträumte,
Ruht längst im tiefen Meeresgrund,
Die Welle, die darüber schäumte,
Ich segne sie in dieser Stund'.
Doch ist der Insel lieblich Eden
Kein eitler Wahn, kein leeres Wort;
Gekettet bin mit tausend Fäden
Ich an den trauten, teuern Ort.
Drum gib das liebe Haus mir wieder,
Du alter Griechengott, o Zeus!
Dann rauschen meine Dankeslieder
Einst meerentlang zu deinem Preis.