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An König Ludwig II. von Bayern gerichtet, der häufig von Elisabeth als »Adler« – im Gegensatz zu ihr selbst als »Möve« – gekennzeichnet ist. Die zweite Strophe spielt auf ein Treffen der beiden Verwandten im Jahre 1881 an. Elisabeth hatte damals mit ihrem Mohren Rustimo den König auf der Roseninsel im Starnberger See besucht. Zu dritt waren sie im Boot zurückgefahren, während Rustimo fremde Volkslieder zur Gitarre sang und dafür vom König mit einem Ring ausgezeichnet wurde. (Hamann, 420f.)
Laut Valerie-Tagebuch vom 20. Juni 1885 besuchte die Kaiserin an diesem Tage wieder einmal die Roseninsel, traf aber den König nicht an: »Mama schrieb eines ihrer Gedichte nieder, versiegelte es an den König und ließ es dann in einem der Zimmer liegen. Was wird der König sagen?« Es handelt sich dabei eindeutig um diesen »Gruss« (s. S. 107).
Du Adler, dort hoch auf den Bergen,
Dir schickt die Möve der See
Einen Gruss von schäumenden Wogen
Hinauf zum ewigen Schnee.
Einst sind wir einander begegnet
Vor urgrauer Ewigkeit
Am Spiegel des lieblichsten Sees,
Zur blühenden Rosenzeit.
Stumm zogen wir nebeneinander
Versunken in tiefe Ruh' ...
Ein Schwarzer nur sang seine Lieder
Im kleinen Kahne dazu.