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Es war einmal ein Staubsauger, der fraß alles in sich herein, was die dreckige Welt ihm zumutete. Er ließ sich willig hin und her schieben, kroch in die finstersten Ecken, ließ sich für Tage und Nächte in einem noch dunkleren Abstellraum einsperren und war trotz allem immer handlich bereit; er sang sogar bei der Arbeit, das heißt er summte, freundlich, eintönig und laut.
Eines Tages aber drehte er durch. Erst musste er Eisenspäne schlucken, denn die Hausfrau, die sonst auf ihn aufpasste, war nicht da, und der Ehemann ging robuster mit dem Gerät um, das zwar plump aussah, aber doch ein fein konstruiertes Innenleben besaß. Er hatte in seinem Hobbykeller einen eisernen Fensterrahmen zurechtgefeilt; den Abfall überließ er dem Staubsauger. In seiner Ungeschicklichkeit stieß er dabei gegen den Aschenbecher, der auf dem Tisch stand und auf dem eine noch glühende Pfeife lag.
Die Pfeife purzelte auf den Boden und spuckte seinen brennenden Tabak aus, als schmeckte er ihr nicht mehr. Da der Mann den Staubsauger gerade in der Hand hielt, schob er ihn schnell über die Glutsplitter und bedachte zu spät, dass er das nicht durfte, allein schon wegen des sensiblen Magenbeutels .
Da reichte es dem Staubsauger. Er wurde verdreht und kehrte sich schlagartig in sein Gegenteil. Statt zu saugen, begann er zu blasen und zu würgen. Wie angeekelt spie er alles aus, was ihn quälte, den ganzen Dreck der letzten Tage und natürlich auch die Eisenspäne und die Tabakreste, die nun wie kleine Glühwürmchen umherstoben..
Der Hausherr wich entsetzt zurück und ließ das verrückt gewordene Gerät fallen, so dass es seinen Unrat umso besser im ganzen Raum verteilen konnte. Das tat es denn auch mit übereifrigem Vergnügen.
»Entschuldige,« bat der Hausherr halblaut, so dass die energisch fauchende Maschine ihn gar nicht verstehen konnte. Er schaltete sie ab.
»Weißt du was,« sagte er dann, »meine Frau wünscht sich sowieso einen neuen Staubsauger. Aus dir mach ich 'was anderes. Wenn du schon lieber blasen willst als saugen, gut, dann sollst du ein Gebläse werden. Ich mach das schon. Soll ich aus dir einen Ventilator machen oder einen Besen? Mal seh'n. Vielleicht kannst du im Sommer kühlen, im Herbst Blätter verjagen, im Winter Salz streuen – kannst du so gut Salz streuen wie du den Dreck verstreut hast? Wir werden das austüfteln. Im Frühling, was mach ich im Frühling mit dir? Pflanzen mit Gift bestäuben? Keine schlechte Idee. Lass mich doch mal testen, wie stark dein Gebläse eigentlich ist, weißt du, ich habe vorhin vor Aufregung nicht richtig aufgepasst.«
Er schaltete den Staubsauger wieder ein. Und sieh mal da, er saugte wieder und nahm geradezu gierig alles wieder auf, was er vorher ausgewürgt hatte.