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Es war einmal eine alte Frau, die ging ganz vergrämt durch die hübsch erleuchteten Straßen der Stadt. Sie sah nicht die Farben der Reklamelichter, sie sah nicht das gemütliche, rechteckige Gelb der Wohnhausfenster, denn ihr Blick war nach unten gerichtet, auf das graue Pflaster des Fußweges. Und wenn hier einmal in einer nassen Stelle ein Widerschein auftauchte, dann wurde sie davon nur wach, um an ihren verstorbenen Mann zu denken und an die tote Nina, ihre einzige Tochter, ihr einziges Kind, ihre einzige verwandtschaftliche Liebe.
Einmal aber, als sie wieder so gebeugt dahinging und als ein närrisch verspielter Regenschauer hierhin und dorthin glänzende Spiegel ausgoss, da sah die alte Frau ihre verstorbene Nina so deutlich, dass sie sogar ihr Lächeln wiedererkannte. Unwillkürlich lächelte die traurige Mutter zurück, und ihr Lächeln flog wie ein Schmetterling auf die Gesichter der Leute, die ihr begegneten, vermählte sich mit dem Antwort-Lächeln und zauberte neues Lächeln hervor, wie sich im Spiegelkasten das Licht vermehrt.
Da erhob die alte Frau ihr Gesicht und sah, dass die Stadt nur außerhalb des Lächelns so grau und laut war, damit man es besser sehen konnte.