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Es war einmal eine bitterböse Krankheit, die hatte sich im Sonnengeflecht eines Menschen eingenistet. Aus diesem Versteck heraus brannte und stach sie mit schlanken, spitzen Flämmchen nach allen Seiten. Sie zerstörten das Gemüt des Menschen so sehr, dass es nur noch eine quallige Masse war, die bei jeder Berührung zusammenzuckte und oft unversehens ausbrach wie ein kleiner Vulkan. Der Umgang mit diesem Menschen war sehr schwierig.
Eines Tages beschloß der Mensch, die heimtückische Krankheit auszurotten. Er ging von Arzt zu Arzt, doch keiner konnte ihm helfen. Sie wussten wohl, dass es so etwas gab, konnten diesem feurigen Etwas aber nicht beikommen. Deshalb musste der Mensch ohne Hilfe weiter leben und weiter arbeiten.
Da kam ihm seine eigene Lunge zu Hilfe. Sei es, dass der heimliche Brand im Sonnengeflecht ihr zu viel Sauerstoff stahl, sei es, dass sie sich in ihrer Feinfühligkeit erbarmte, jedenfalls schloss sie ihre feinen Bläschen und ließ ihren ganzen Bronchienapparat streiken.
Diese Krankheit war messbar. Nun durfte der Mensch sich zurückziehen und sich ausruhen. Er durfte sich von fast allem fernhalten, was die quallige Empfindlichkeit aufregte.
Die nun kaum noch beachtete heimtückische Krankheit aber zog sich in die Hölle zurück, um nur noch ab und zu einen heißen Blitz ins Gemüt des Befreiten zu schicken, der ächzend aufatmete.