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Es war einmal eine Springschrecke, die fühlte sich sehr einsam. Eines Tages entdeckte sie, dass ihre Hinterbeine feine Töne erzeugten, wenn sie über die zugeklappten Flügel strichen. Da begann die Feldheuschrecke zu üben, und schon bald spielte sie wie ein liebebedürftiger Fiedler.
Nun wollte sie hoch hinaus mit ihrer Kunst. Aber obwohl sie es mit feinfühligem Zirpen und schließlich mit melodisch herausforderndem Schrillen versuchte, es kam kein Mensch, um ihr zuzuhören und Gesellschaft zu leisten. Deshalb verließ die Heuschrecke ihr Versteck im Gras und sprang in einem riesigen Satz vorwärts; sie überbrückte eine Strecke, die zweihundertmal so lang war wie sie selber und hatte doch keinen Erfolg.
Da verkroch sich die enttäuschte Heuschrecke wieder, um nur noch für sich selbst zu spielen. Ganz traurig strich sie ihre Geige, nicht mehr fordernd, nicht einmal bittend, sie teilte nur klagend ihren Kummer mit.
Nun hörte erst recht kein Mensch ihr zu, denn sie war viel zu leise. Dafür aber lockte die wehmütige Melodie ein Weibchen an. Das konnte gar nicht spielen und bewunderte die Springschrecke sehr. Und da die Bewunderung sie veranlasste, sich näher mit dem Männchen zu beschäftigen, entdeckte sie seine tief veranlagte Liebenswürdigkeit, der sie nicht widerstehen konnte.
Der Fiedler seinerseits verfiel der Liebe des Weibchens und fragte sich, wie er wohl so töricht hatte sein können, um die Gunst der Menschen zu betteln war er doch im Gras zu Hause.