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Es war einmal eine dicke, lange Dauerwurst, die roch so gut, dass sie sich an ihrem eigenen Duft berauschte und ganz selbstbewusst davon wurde. Da sie aber ebenso lecker schmeckte, schnitten sich die Menschen Tag für Tag einige Scheiben davon ab und genossen sie mit behaglichem Appetit.
»Wenn das so weitergeht,« überlegte sich die Dauerwurst, »dann bleibt bald nichts von mir übrig. Mein hartnäckiger Widerstand ist dem Messer nicht gewachsen. Was mach'ich denn nur?«
Das hörte ein Brot, das in der Nähe lag und nicht so beliebt war:
»Wir sollten uns verbünden,« schlug es vor, »du gibst mir etwas von deinem begehrten Geschmack, und ich sorge dafür, dass dein Leben nicht so schnell zu Ende geht.«
»Die Idee ist gut,« antwortete die Wurst und rollte etwas näher, »wie aber willst du sie verwirklichen?«
»Ich,« behauptete nun das Brot steif und fest, »ich verfüge über magische Kräfte. Ich kann die Gedanken der Menschen beeinflussen und ihnen sagen, dass sie Geld verlieren, wenn sie nur dich, Teuerste, zu sich nehmen. Sie werden begreifen, dass es billiger und doch auch lecker ist, uns zusammenzulegen und gemeinsam zu verzehren. Wir werden dann zu Wurstbrotscheiben und verdoppeln unser Leben, weil jeder nur halbsoviel wie bisher für eine Mahlzeit hergeben muss. Das heißt, eigentlich bin ich im Nachteil, denn ich werde die dickeren Scheiben opfern müssen. Aber damit finde ich mich ab, das ist mein Schicksal.«
»Kumpel, du bist okey,« antwortete die Dauerwurst und nickte freudig erregt mit dem hinteren Zipfel, »sterben müssen wir beide, aber so machen wir das Beste aus unserem Leben und strecken es sinnvoll in die Länge.«
Die Menschen begriffen die Logik des Brotes sofort, schnitten ihm aber möglichst dünne Scheiben ab, um den Geschmack der Wurstscheiben nicht zu sehr abzuschwächen. So kam es, dass Wurst und Brot nach verdoppelter Lebensdauer gemeinsam dahinschieden.