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Sei wier in 'n Lann dei schönste Diern
Un hadd den armen Folgmann giern.
Är Vadder waant an 'n düstern Holt,
Wur äwer't Blackfeld heisch un kolt
Dei Stormwind schnüft ut Nurden.
Un as dat Feld drög' witte Dracht,
Dunn keem dei oll König maal taur Jagd.
Un as dei schöne Frigg hei seeg',
Dei Leiw un Lust in 't Hart em steeg',
Un dei Stormwind snöw ut Nurden.
»Den jüngsten Folgmann schick in 't Revier,
Wur steiht de olle wille Bier!«
Eber –
As naast keem na dei ganze Laut,
Dunn fünn'n s' den Mann in 't warme Blaut,
Un dei Stormwind snöw ut Nurden.
Tau Frigg kemen Herren veel un fien:
»Wist du unsen König sien Fru nich sien?« –
Dor föll ut dei Back är dat rode Blaut,
Ut 't Oog' schöt dei Haß in heller Glaut –
Un dei Stormwind snöw ut Nurden.
»Mien Lust ick nu nich länger häud',
Ick bruuk Gewalt, will s' nich mit Gäud'!« –
Veel Rüters hollen nächtens vör 't Duur,
Man treckt een spaddelnd Diern äw're Muur –
Un dei Stormwind snöw ut Nurden.
»Laat los mi, dien Hand is so kolt as dei Dood!
O, hadd ick doch bloot ein Sweert in mien Noot!« –
»Täuf man ein lütt Tied, denn kriggst mienen Lief,
Doch lewig, denn möst warden mien Wief,
Wenn dei Stormwind snüft ut Nurden.«
Dei Fiedel klingt, dei Lust regiert,
Dei König hüt dat Bilager fiert.
Dei Meet, dei flütt, dei Stunn ward laat,
As s' dei beiden bringen na är Keemnaat –
Un dei Stormwind snüft ut Nurden.
Dei Fackelschien huscht dei Wänn entlang.
So bewert dei König in Gier un Jank!
Verlangen
Will Friggen lösen Gürtel un Band –
»O Gott, is denn kein Waff' tau Hand!« –
Un dei Stormwind snüft ut Nurden.
An dei Finsterruten dat rastert un ruust –
Sei stött den König taur Jerd mit de Fuust,
Let fleigen är Ogen von Bähn tau Bodd'n;
Dor ritt sei sick apen är flecht'ten Hoor'n –
Un dei Stormwind snüft ut Nurden.
Dei fallen är daal bet deip inne Knei'n,
Sei ward s' in n' Drell
Strick tausamendreihn
Un ward sei sneer'n den König ümme Kehl:
»Dei Dodengöttin ick hüt di vermähl!« –
Un dei Stormwind snüft ut Nurden.
Un Jugend un Haß gift är Kraft un Macht. –
Dei Fackeldrägers hollen buten Wacht:
»Du, Rolf, hürst eben nich dat Günsen
Winseln so swack?« –
»Ach wat, dat knarrt bloot an Dör un Dack –
Dei Stormwind snüft ja ut Nurden.«
August Seemann