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Hat Gott Amor zwei Herzen getroffen, so herrscht überall eitel Freude und Lust! Fest reiht sich an Fest zu Ehren des Brautpaares, und jedermann bemüht sich, die Festtafel dann so schön und sinnig wie nur möglich auszuschmücken und der Bedeutung des Tages anzupassen. Nun aber ist es nicht jedermanns Sache, ein wenig darüber nachzudenken, um mit wenig Kosten ein hübsches Arrangement zu treffen, und ich möchte diesen nun mit folgender Beschreibung eine kleine Anleitung geben. Vorauszuschicken ist, daß es sich um einen Tischständer handelt, der die Stelle einer Tischkarte ersetzen soll und zwischen den Gedecken des Brautpaares seinen Platz findet. Aus biegsamem Draht forme man ein Herz von etwa 20 Zentimeter Höhe; oberhalb der Spitze, die selbstverständlich nach unten kommt, bringe man von beiden Seiten zwei Füße aus Draht an, die man mit Goldfäden bewickelt, und versehe außerdem das Herz mit einer Stütze, die ebenfalls ein glänzendes Aussehen erhalten muß. Innen in das Herz kommt ein aus Draht gewundenes Monogramm der Anfangsbuchstaben des Brautpaares, und nun geht's an die Bekleidung des Ständers. Ist die Jahreszeit für Blumen günstig, so wähle man zarte Myrtenäste und kleine Blüten als: Vergißmeinnicht, Mai- und Schneeglöckchen, Veilchen usw. und beflechte den Draht damit. Man wird staunen, wie man ohne Kosten und mit geringer Mühe so große Wirkung erzielen kann. Ist die Jahreszeit aber eine recht kalte und obengenanntes Material nicht aufzutreiben, so kann man die Drähte auch mit Baumwolle umwickeln und dann in Alaun stecken, wodurch sie kristallisiert werden, oder aber mit Goldfäden umwickeln. Letzteres Verfahren eignet sich vornehmlich für eine Silber- oder Gold-Hochzeit. Läßt man sich die Mühe nicht verdrießen, auch den Gästen ähnliche Ständer zu biegen und die Tafel mit zartem Leinen und Blumenschmuck zu schmücken, so wird jedermann daran seine Freude haben, vornehmlich aber das Brautpaar. Eine kleine Anregung macht oftmals recht viel, und ich hoffe zuversichtlich, daß manche Leserin daran anknüpfen wird, um weiter auszubauen und die Tafel einheitlich zu schmücken.