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Aufbewahrung von Hand-Reisegepäck, namentlich für Fußwanderungen.

Wer reisen will, der schweig' fein still,
Geh steten Schritt, nehm' nicht viel mit,
Tret' an am frühen Morgen
Und lasse heim die Sorgen.

Das ist die alte Reiseweisheit. Schon 1650 hat sie Philander von Sittewald zum besten gegeben. Zu brauchen aber ist sie noch heut, zumal für den, der sich die Reisepoesie des Fußwanderns noch leisten darf. Denn da lasse ich mir nicht dreinreden. Es mag ja sehr herrlich sein, wenn man seine Rundreisefahrkarte zweiter Klasse zusammengestellt hat und in den schwellenden Polstern in die Welt hinausfährt, von Stadt zu Stadt, von Hotel zu Hotel, von Table d'hote zu Table d'hote. Aber trotzdem beneide ich keinen darum. Denn meine schönsten Reiseerinnerungen habe ich doch von meinen Fußwanderungen heimgebracht. Wer die Natur belauschen will in ihrem geheimen Walten und Weben, wer Land und Leuten wirklich ins Herz sehen will, der muß wandern nach der Apostel Weise, d. h. zu Fuß! Ihm gilt denn auch Philander von Sittewalds Weisheitsspruch: »er nehme nicht viel mit.« Aber selbst wenn man wie jener Weise im Altertum die Kunst gelernt hat, seine sieben Sachen im »Rucksack« mit sich zu tragen, kommen doch für den Fußwanderer Stunden, wo auch dieser Ballast ihm noch zu viel wird. Ein Plaidriemen über die Schulter, darüber den Überzieher für Regenwasser, daran ein guter Schirm, gleichzeitig als Schutz für die Sonnenstrahlen, als Schutzdach gegen die nassen Gewalten und als derber Krückstock zu benutzen – das ist dem richtigen Fußwanderer genug. Er will frei sein und der Lerche gleich sich erheben können hoch über der Erde Last und Qual. Wo aber bleibt der Rucksack mit Wäsche und dem sonstigen unerläßlichen Drum und Dran? Auf den Gepäckaufbewahrungsstellen der Eisenbahnen und Dampfschiffanlegestellen, lautet mein oft erprobter Vorschlag. An die Bahn oder zum Schiff führt der Ausflug uns doch immer zurück. Dort sind sie in sicherer Hut, und wir sind sie für wenige Pfennige an Aufbewahrungsgeld los. Es hat mich immer gewundert, daß Touristen von dieser Annehmlichkeit verhältnismäßig wenig Gebrauch machen. Darum sei ihr auch hier das Wort geredet!

Küßner.