Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Der Winter, mag er noch so ein garstiger Geselle sein und von vielen Menschen nicht als Freund betrachtet werden, liefert uns doch etwas, was namentlich den Hausfrauen in heißen Sommertagen so vorzügliche Dienste leistet, nämlich das Eis. Zwar würde mancher mir entgegnen, daß man solches auf künstliche Weise herstellen kann. Doch was die Natur uns so reichlich spendet, ist doch das billigste. In der heißen Sommerzeit muß eine jede Hausfrau, mag sie noch so sparsam sein und jede unnütze Ausgabe vermeiden, zur Konservierung von Wirtschaftsvorräten Eis anschaffen, wenn sie nicht durch die Hitze diese verderben lassen will. Das wäre keine sparsame Hausfrau, die die wenigen Pfennige, die ihr das Eis kostet, in der Tasche behielte und sich der Gefahr aussetzte, einmal doch ihre Vorräte verdorben vorzufinden. Immerhin wird es ihr doch angenehm sein, wenn sie die Ausgabe für Eis vermindern kaun.
Hierbei denke ich an solche Hausfrauen, die nicht im Besitze eines Eisschrankes sind. Die meisten Hausfrauen umgeben die Vorräte, die sie vor der Wärme geschützt wissen wollen, mit Eisstücken. Dadurch wird eine Menge Eis verbraucht. Vielmehr stelle man den Behälter mit den vor der Hitze zu schützenden Wirtschaftsvorräten, mag dieser eine Blechdose oder ein Steinguttopf sein, in eine Schüssel mit Wasser, dem man ein Stück Eis hinzusetzt. Wenn dieses geschmolzen, lege man ein anderes Stück hinein. Die Wärme, die von außen an das Wasser dringt, wird nämlich dazu verwertet, um das Eis zu schmelzen, so daß die Temperatur des Wassers, so lange sich noch Eis in ihm befindet, stets Null Grad beträgt und somit die Speisen vor dem Verderben schützt. Den gekauften Eisvorrat schützt man am besten vor dem Schmelzen dadurch, daß man ihn in Sägespäne legt und ihn mit einem Tuche bedeckt. Durch dieses Verfahren wird eine Hausfrau nur kaum die Hälfte des Eisvorrates verbrauchen, den sie sonst zu kaufen gezwungen war, und somit auch eine Wenigerausgabe haben.