Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Wie oft ist man, besonders in älteren Haushaltungen, im Besitz von Möbeln, deren einstmals schönes Aussehen im Laufe der Zeit und im täglichen Gebrauch verblichen ist und die aus Sparsamkeitsrücksichten, oder weil sie gewissermaßen liebe, unentbehrliche Hausgenossen geworden sind, noch nicht in die Rumpelkammer verbannt werden sollen. Auch bei Renovationen von Wohn-, Kinder- und Schlafzimmern gibt man gern den durch den Gebrauch mitgenommenen Möbeln ein besseres Aussehen. Aus der Hand des Tischlers oder Malers kehren sie ja dann allerdings im neuen, glänzenden Gewande zurück, doch sind nicht unerhebliche Kosten damit verbunden. Dort, wo man gezwungen ist, sparsam zu wirtschaften, wird man diese Mehrausgabe meist scheuen, doch kann sich in derartigen Fällen die praktische Hausfrau selbst helfen, indem sie die alten Möbel mit eigener Hand auffrischt. Sie braucht sich zu diesem Zwecke nur in der Drogerie oder Farbenhandlung braunen Möbelpoliturlack zu kaufen und mit Hilfe eines nicht zu kleinen Pinsels die Schränke, Tischchen, Stühle usw. zu überstreichen, natürlich möglichst gleichmäßig und der Holzrichtung entsprechend. Die auf diese Weise renovierten Möbel sehen recht gut aus, glänzend dunkelbraun, und da der Spirituslack rasch trocknet, können sie schon am nächsten Tage wieder benutzt werden; sie eher zu gebrauchen – das sofortige Trocknen des Anstrichs verleitet dazu – ist nicht ratsam, da dann leicht unblanke Stellen entstehen und der Lack viel länger sein schönes Aussehen bewahrt, wenn er ordentlich erhärten kann.
Da ein derartiges Auffrischen der Möbel, abgesehen von der geringen Mühe, sehr billig ist – für 1 Mk. bis 1,50 Mk. brauner Möbellack reicht für eine ganze Anzahl Möbel aus – läßt sich vielleicht manche sparsame Hausfrau dadurch zu einem Versuch verlocken, der hoffentlich zur vollsten Zufriedenheit ausfällt.
H. Straube.