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Es kommt oft vor, daß die Hausfrau sich in eiliger Beschäftigung einen Schnitt, Riß oder eine Brandwunde zuzieht. Beachtet sie dieses nicht, so setzt sie sich der Gefahr einer Blutvergiftung aus, und wie manches junge Leben hat diese schon vernichtet oder zum Krüppel gemacht. Man soll nicht zu sorglos mit den Wunden verfahren, ist es auch nur ein kleiner Schnitt. Vorsicht ist besser wie Nachsicht; und diese Kleinigkeit kann üble Folgen haben. Ein vortreffliches Mittel selbst schon bei vorgeschrittenen Vergiftungen ist saure Milch und Buttermilch. Letztere besonders wirkt ungemein kühlend, und man wird bei Anwendung bald Linderung der Schmerzen verspüren. Man gießt die Flüssigkeit in ein Gefäß und hält den erkrankten Körperteil hinein.
Die sorgsame Hausfrau jedoch, die sich selbst und ihre Familie in Gesundheit zu erhalten sucht, läßt es nicht durch Unachtsamkeit zu einer Blutvergiftung kommen, sie wendet gleich, namentlich bei einer Brandwunde, ein altes, sich stets gut bewährtes Mittel an, und das ist die gewöhnliche Schmierseife, die sehr desinfizierend wirkt. Natürlich sind Verletzungen mit gerosteten Gegenständen, wie alte Messer und Haken, dieser Behandlung ausgeschlossen. Da rufe man den Arzt herbei, und bis zu dessen Ankunft wende man obengenannte Mittel an. Keine Hausfrau soll es versäumen, sich eine Hausapotheke anzuschaffen, die sie sich selbst leicht zusammenstellen kann; wie oft hat ein schnell angewandtes Hausmittel schon ein Leben gerettet. Namentlich bei Verletzungen, die das Blut vergiften, tut eilige Hilfe not.