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Luft-, Bade- und Fieberthermometer.

Drei treue Freunde kenne ich, die in keinem Haushalt fehlen sollten: den Luft-, den Bade- und den Fieberthermometer. Alle drei Ratgeber sind gleich unentbehrlich. Nehmen wir zuerst den Luftthermometer. Vor allen Dingen ist es notwendig, daß ein solcher in dem Wohnzimmer vorhanden ist. Ich spreche natürlich nicht von einem schlecht gehenden, wie man deren häufig an Nippsachen und andern Zimmerdekorationen angebracht findet, sondern von einem wirklich gut gehenden Thermometer, denn es ist von unschätzbarem Wert, täglich eine gleichmäßige Wärme zu erzielen. Nichts ist schädlicher für die Gesundheit, als einmal im überheizten Zimmer zu weilen und dann wieder fröstelnd umherzuhocken. Dann auch darf der Luftthermometer am äußeren Fenster nicht fehlen, damit man genau feststellen kann, welche Temperatur draußen herrscht, und sich demgemäß mit entsprechender Kleidung für den Aufenthalt im Freien versieht.

Auch der Badethermometer ist durchaus notwendig, besonders in einer Familie, wo Kinder vorhanden sind. Wie oft wird das Badewasser für die Kleinen von der Mutter nach Gutdünken hergerichtet. Sie schwenkt einige Male mit der Hand im Wasser hin und her und findet es dann gerade für den Zweck passend. Vielleicht ist sie zufällig erkältet, friert bei heißen Händen und hat infolgedessen keinen rechten Maßstab für die Wärme des Wassers; sie kann daher gar nicht begreifen, warum der kleine Liebling ganz gegen seine Gewohnheit unruhig und ängstlich ist, erschien es ihr trotz der zu hohen Grade doch kaum warm genug. Wie leicht können aus dem zu heißen Baden bei kleinen Kindern Krämpfe und aus zu kaltem Baden Erkältungen entstehen!

Nun zum Schluß zum Fieberthermometer! Er ist nicht minder wichtig als seine Brüder. So manche Ausgabe und unnötige Sorge erspart er uns. Gar oft werden die Kinder von der Schule zurückbehalten, weil die Bäckchen etwas röter als gewöhnlich sind und der Puls etwas schneller geht, so daß die Eltern eine Erkrankung fürchten, auch wohl gleich aus übergroßer Sorge zum Arzt schicken, der dann feststellt, daß das Kind wohl etwas mehr als sonst herumgetollt ist und die Erregung vom eifrigen Spielen herrührt. Natürlich allseitige Freude nach der Angst und Unruhe, welche ihnen durch den Besitz eines Thermometers erspart geblieben wäre.

Nun, liebe Leserin, frage ich dich: stehen dir diese drei Freunde zur Seite, der Luft-, der Bade- und der Fieberthermometer?

Elisabeth Güßloff.


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