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Fast immer werden bei Krankheitsfällen Instrumente oder sonstige Artikel von Gummi gebraucht, die durchweg ziemlich teuer sind. Bei einem schweren Typhus wurde für mich ein großes Gummiwasserkissen angeschafft, für einige zwanzig Mark, das mir vorzügliche Dienste tat und sehr zu meiner Genesung beitrug. Nach dem Gebrauche wurde es sorgfältig desinfiziert und kühl hingehängt, wodurch ich nach Aussage der Pflegerin alles getan, was ich konnte, um es zu konservieren. Als es aber nach einigen Jahren für unser krankes Mütterchen gebraucht werden sollte, fand sich doch ein winziger Sprung darin; es wurde in das gute Geschäft gebracht, aus dem es bezogen wurde, aber da bekam ich den Bescheid, daß sich auch der kleine Schaden nicht kurieren lasse, weil man ihn nicht wasserdicht ausbessern könne, und daß überhaupt derartige Sachen sich niemals lange hielten. Wir kauften darauf ein zweites Kissen, weil die Mutter es sich so sehr wünschte; sie konnte es nur wenige Tage benutzen. – Dann schenkten wir es den Schwestern des Krankenhauses zum Gebrauch für arme Leute, und ich gab eine ganze Anzahl kleinerer Gummisachen zu dem gleichen Zwecke weg. So war alles gewiß gut angewendet; aber es gibt doch Gummi-Instrumente, die in jedem Hause und für jede Art von Krankheiten oft zur Benutzung kommen, und ich kam schließlich auf den Gedanken, diese – Eisbeutel, Irrigator, Magenduschen und -pumpen usw. – von Zeit zu Zeit, etwa alle paar Monate, einige Stunden in lauwarmes Wasser zu legen, wodurch ich nun alles gut erhalte, auch wenn es jahrelang nicht gebraucht wird. Danach verwahre ich es so, daß es durchaus nicht gedrückt wird, in einem nicht zu kalten Raume. – Das Mittel ist so einfach und liegt eigentlich so nahe, aber man hat doch wohl bisher nicht oft daran gedacht.