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Mancher Groschen, manche Mark wird das Jahr hindurch in einer größeren Familie an Reinigungsanstalten bezahlt, welche eine sparsame Hausfrau gar leicht erhalten kann. Wegen einiger Flecke, welche das Kleidungsstück sofort häßlich erscheinen lassen, möchte es zur Reinigungsanstalt gebracht werden. Oft hört man auch die Klage: »Ich würde die Flecke gern selbst entfernt haben, wenn ich nur wüßte: wie und womit?« Dieses nun etwas zu erläutern, sei der Zweck folgender Zeilen.
Ehe man an das Entfernen der Flecke geht, ist es unbedingt erforderlich, das betreffende Kleidungsstück durch Ausklopfen und trockenes Ausbürsten gründlich vom Staub zu reinigen. Ferner müssen Lappen (nur solche, welche nicht färben, dürfen benutzt werden) und Bürsten vollständig sauber sein, namentlich lassen die letzteren oft zu wünschen übrig und sollten vor der Benutzung stets erst gewaschen und getrocknet werden; eine größere harte Zahnbürste oder Nagelbürste eignet sich dazu am besten. Zu feineren, leichten Stoffen nimmt man einen weichen Lappen.
Von großer Wichtigkeit ist, wenn man weiß, wovon die Flecke herrühren, um sofort mit dem geeignetsten Mittel vorgehen zu können. Ein Universalmittel, welches jeden Fleck beseitigt, wie solche vielfach angepriesen werden, gibt es nicht, denn so verschiedenartiger Natur die Flecke, so verschieden sind auch die Mittel zu ihrer Entfernung. Als Hauptmittel zur Entfernung von Flecken gilt das Benzin, denn es löst und beseitigt Fette und Öl, doch ist es ratsam, damit nicht zu sparsam umzugehen, damit der Fleck gehörig gesättigt wird und sich auflösen kann; hierauf hängt man das Kleidungsstück an die Luft. Ölfarbenflecke beseitigt man mit Terpentin, sind solche sehr fest und alt, mit ein wenig Schwefeläther oder Chloroform, doch darf dies nur im Freien und wegen seiner Leichtentzündbarkeit niemals bei brennendem Licht angewendet werden. Auch Karbolsäure leistet gute Dienste; man tränkt einen Lappen damit, reibt den Fleck tüchtig ab und wäscht mit Seifenwasser nach.
Wachs- und Stearinflecke: Man legt ein Löschblatt darauf und streicht mit einem heißen Eisen darüber; ist dadurch ein Glanzfleck entstanden, so nimmt man einen nassen Leinenlappen, legt ihn über den Glanzfleck und bügelt nochmals darüber.
Zur bequemen Übersicht, und um bei Bedarf sofort das rechte Mittel anwenden zu können, fertige man sich folgende Tabelle, und bringe diese im Waschraum oder in der Küche an geeigneter Stelle an, den Rahmen versieht man mit Brandmalerei oder Kerbschnitzerei oder dergl. und erhält damit zugleich einen hübschen Wandschmuck.