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Die Blüte des Taubenkropfes ist der Nelkenblüte sehr ähnlich; doch ist der Kelch nicht so eng, sondern blasig aufgetrieben, daher der Name der Pflanze, die Blumenblätter sind weiß mit zweiteiliger Platte, und der Fruchtknoten ist mit drei Narben gekrönt. Die Taubenkropfblüte bedarf der Verengung des Kelches, welche alle ungeeigneten Besucher ausschließt, deshalb nicht, weil sie nur des Nachts blüht und am Tage ganz unscheinbar aussieht. Ihre Bestäubungsvermittler sind Nachtschmetterlinge, welche die Blüten nicht nur des Honigs wegen besuchen, sondern zugleich ihre Eier in die Fruchtknoten legen. Diese gewähren den auskriechenden Räupchen Versteck und Nahrung, bis sie sich verpuppen. Die weiße Blumenfarbe ist gleichfalls eine Anpassung an die Nachtblütigkeit. Die Pflanze besitzt drei Arten von Blüten: Zwitterblüten, männliche, in denen die Griffel, und weibliche, in denen die Staubblätter verkümmert sind. In unsern Gegenden ist der Taubenkropf, der an unbebauten Orten häufig wächst, völlig unbehaart; in Süditalien dagegen, wo die Sonne mit ungleich größerer Gewalt auf die Pflanzendecke herniederbrennt, ist er gleich den meisten anderen Gliedern der dortigen Flora mit einem dichten Flaum als Schutzmittel gegen Verdunstung überzogen.
Taubenkropfgewächse, Silenaceen. Kl. X. . Juni – August. 0,25 bis 0,50 m.