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siehe Bildunterschrift

Himbeere, Rubus Idāēus L.

Die Himbeere ist die sanfte Schwester der wilden, stacheligen Brombeersträucher. Wehrlos und weichblättrig, dazu mit aromatisch duftenden Früchten behängt, wird sie im Walde von den Rehen oder Hinden gern aufgesucht und sollte deshalb eigentlich Hindbeere geschrieben werden. Alljährlich entsprossen den wagerecht unter der Erde verlaufenden Wurzeln neue Sprößlinge, welche im ersten Jahre nur 5-7 zählig gefiederte Blätter, im zweiten Blüten und Früchte tragen und dann absterben. Die Fiederblättchen sind an der Unterseite weißfilzig, und die blühenden Äste sind bereift und mitunter etwas stachelig. Die im Mai erscheinenden Blüten bilden eine wenigblütige Trugdolde. Sie gleichen im Bau der wilden Rose: der fünfzipfelige Kelch trägt ebenso viele aufrechtstehende weiße Kronenblätter; innerhalb derselben stehen zahlreiche Staubblätter und, von ihnen umringt, auf der emporgewölbten Mitte des Blütenbodens viele kleine, einsamige und eingriffelige Fruchtanlagen. Diese wachsen zu fleischigen, feinhaarigen Schließfrüchtchen heran, die in ihrer Gesamtheit auf dem kegelförmigen Blütenboden eine Scheinfrucht bilden. Bachstelzen, Drosseln, Grasmücken, Pirols und viele andere Sänger laben sich an den roten Beeren und geben die Samen von sich, die nur dann leicht zu keimen scheinen, wenn sie den Vogelleib passiert haben.

Für die Gartenkultur eignet sich die Himbeere vorzüglich. Sie verlangt lockeren, starkgedüngten Boden, Licht und Luft und gutes Ausschneiden des abgetragenen Holzes, lohnt aber diese Pflege durch reichliche Ernten großer, süßer, obwohl nicht ganz so aromatischer Früchte wie der wilde Strauch. Das Fleisch der Gartenhimbeeren ist nicht selten weiß oder gelblich.

Rosengewächse, Rosaceen. Kl. XII. Holzgewächs. Mai – August. H. 1,00 – 1,50.

 


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