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Der aus Südeuropa stammende Gartenkerbel wird bei uns als Suppenkraut vielfach gebaut, besonders in Süddeutschland. Das nur ganz jung verwendbare Kraut riecht und schmeckt angenehm gewürzhaft und unterscheidet sich dadurch von den Blättern der ähnlichen, aber widerlich riechenden giftigen Hundspetersilie. Die verzweigten Stengel sind nicht, wie beim Kümmel, kahl, sondern über den Gelenken weichhaarig, die Blätter sind zwei- bis dreifach gefiedert, die schwärzliche Spaltfrucht besitzt keine Rippen, endigt aber in einen fünfrippigen Schnabel. Der Aufbau der Dolde ist derselbe wie beim Kümmel, unterhalb jedes Döldchens sitzen ein bis fünf winzige Blättchen, das sogenannte Hüllchen. Die Blüten gleichen denen des Kümmels fast ganz, doch ist ihre Verteilung auf den einzelnen Dolden desselben Stocks bemerkenswert. Die Döldchen der in der Mitte stehenden Dolde enthalten vorwiegend echte, mit Staubblättern und Griffeln versehene Zwitterblüten, die von einigen wenigen scheinbar zwittrigen Pollenblüten mit verkümmerten Griffeln eingefaßt werden. Die Döldchen der seitenständigen Dolden nur aus solchen scheinzwittrigen Pollenblüten zusammengesetzt. Diese Einrichtung dient nur dazu, die Fremdbestäubung herbeizuführen und die Selbstbestäubung auszuschließen; die Narben der Blüten in der Mitteldolde reifen daher erst, nachdem die sie umgebenden Pollenblätter abgefallen sind. Auch beim Kerbel, wie bei allen übrigen Doldenblütlern, überwiegt der Besuch von Fliegen und anderen kurzrüsseligen Blumenfreunden den Zuspruch der Bienenarten weit.
Doldengewächse, Umbelliferen. Kl. V. . Mai, Juni. H. 0,30 – 0,60 m.