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Der gleich seinen Gattungsverwandten giftige bittersüße Nachtschatten ist ein ansehnliches, strauchartiges Gewächs, das in feuchten Gebüschen, an Ufern und Bächen kletternd seine in lockeren Wickeltrauben stehenden Blüten hoch über das umgebende Gestrüpp emporträgt. Die kleinen, etwas überhängenden Blüten prangen in violettblauer Farbe; sie sind weder durch Duft noch durch Honig ausgezeichnet, locken die Insekten aber dennoch an, indem sie ihnen durch zwei grünliche Flecken am Grunde jedes Blumenblattzipfels, die wie lackiert glänzen, Honigsaft vortäuschen. Außerdem trägt der gelbe Antherenkegel, aus dessen Spitze der Griffel weit hervorragt, dazu bei, die Blüte anziehend zu machen. Der Pollen wird aus den Spitzen der Antheren, die infolge der Blütenstellung abwärts gewendet sind, auf die Besucher geschüttet. Die Beeren sind rot und werden, obwohl ebenfalls giftig, doch von Vögeln gern gefressen, was schon daraus hervorgeht, daß die Pflanze nicht selten als Überpflanze gefunden wird, also an Standorten, wohin sie nur mit Hilfe von Vögeln gelangen kann. Eine merkwürdige Form haben die herzeirunden oder eilanzettlichen Blätter durch die an jeder Seite des Grundes angehefteten großen Lappen.
Nachtschattengewächse, Solanaceen. Kl. V. . Juni – August. Höhe bis 3,00 m.