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siehe Bildunterschrift

Sauerkirsche, Prunus Cérasus L.

Die Sauerkirsche stammt aus Asien und ist wahrscheinlich erst im Mittelalter eingeführt. Wenn ihre langen Zweigruten sich im April oder zu Beginn des Wonnemonats mit den duftenden Blüten bedecken, feiert die Insektenwelt ein Fest, und auch der Mensch freut sich des Anblicks, der eine reiche Ernte verheißt. Leider sind die Kirschblüten infolge ihres ungedeckten Pollens den Einflüssen der Witterung sehr unterworfen; einige tüchtige Regengüsse können den Blütenstaub verderben und die Obsternte des ganzen Jahres gefährden. Besser geschützt sind die jungen Blätter, die beim Aufbrechen der Blattknospen zusammengefaltet und durch einen firnisglänzenden Überzug gegen zu starke Verdunstung in der Mittagshitze geschützt sind; später, wenn sich ihre Oberhaut verdickt hat, können sie dieses Schutzes entbehren. Von den ähnlichen Blättern der Süß- oder Vogelkirsche unterscheiden sie sich durch das Fehlen der kleinen Blattdrüsen, welche diese beim Übergange des Blattstiels in die Blattspreite tragen. Diese Blattdrüsen sondern einen schleimigen, süßlichen Saft ab, der von Ameisen und Fliegen gern geleckt wird und vielleicht dazu dient, diese zur Bestäubung untauglichen Gäste vom Besuche der Blüten abzulenken. Wenn die prächtigen, saftreichen Sauerkirschen voll gereift sind, finden sich viele Liebhaber ein. Aber nur denen wird der Genuß gegönnt, die zur Verbreitung der Kerne fähig sind; alle anderen gleiten trotz ihrer Kletterkünste von der glatten Frucht oder dem dünnen Stiel unverrichteter Sache zur Erde.

Mandelgewächse oder Amygdalaceae. Kl. XII. Holzgewächs. April, Mai. H. 2,00 – 7,00 m.

 


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