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Die Alpenrosen, welche wir in unsern Gärten und Gewächshäusern pflegen, stammen meist aus den Bergen Asiens und Nordamerikas. Wer die deutsche Alpenrosen in ihrer Heimat sehen will, muß mindestens bis zu den bayrischen Kalkalpen reisen. Hier schmücken sie die Felsen und Geröllhalden mit dem hellen oder dunklen Grün ihrer derben Blätter und den hell- bis purpurroten Blüten, und zwar bevorzugt die rauhhaarige anscheinend den Kalkboden, die rostblättrige den Granit und Gneis. Doch findet man sie auch gesellig wachsend auf demselben Boden und an denselben Abhängen. Indem dann die Blütenbesucher bald Stöcke der einen, bald solche der andern Art anfliegen und den Pollen der einen auf die Narbe der andern übertragen, bewirken sie, daß durch Kreuzung eine dritte Art, das mittlere Alpenröschen, entsteht; es ist sogar stellenweise häufiger als die ihm zur Seite wachsenden Stammeltern, deren Merkmale es in sich vereinigt. Diese Merkmale behält es unverändert und überträgt sie auf seine Nachkommen. Die Farbe seiner Blüten ist ein leuchtendes Karminrot, etwas dunkler als jene des rauhhaarigen und heller als die des rostfarbigen Alpenröschens. Die Laubblätter des rostfarbigen sind dunkelgrün, mattglänzend, unterseits mit rostrotem Filze besetzt, diejenigen des behaarten sind hellgrün und tragen am Blattrande lange Wimperhaare, auf der Unterseite scheibenförmige, winzige Drüsen, die der Aufnahme von Wasser dienen. Die neue Art ( Rhododendron intermedium Tausch.) vereinigt den Rostfilz der ersteren mit den Wimperhaaren der zweiten. Sie wird von den Insekten mindestens ebenso gut besucht wie die Stammarten.
Alpenrosengewächse, Rhodoraceen. Kl. X. . Juni – August.
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