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Der Raukensenf fällt durch seine ungraziöse Gestalt auf, die besonders an ausgewachsenen Exemplaren hervortritt. Sparrig biegen sich die Blütenäste fast wagerecht vom Hauptstamm ab und erheben sich bogenförmig erst wieder mit den blütentragenden Spitzen. Die aus den unscheinbaren gelben Blüten hervorgehenden Schoten liegen dem Blütenstengel eng an und geben der Pflanze auch nicht mehr Fülle. Den Spinnen bietet das Kraut ein prächtiges Baugerüst für ihre Netze, und an den Zweigen, Blättern und Blüten finden wir zu Dutzenden eingesponnen die unglücklichen Fliegen, welche beim Besuch der kleinen Blumen ins Netz geraten waren. Die Blätter nehmen von unten nach oben an Größe ab und sind so gestellt, daß sie das Regenwasser dem Stamm und der senkrecht eindringenden Wurzel zuführen. Die untersten Blätter sind tief fiederteilig mit großem Endzipfel, die oberen oft ungeteilt oder durch zwei Seitenzipfel spießförmig. Da die Rauke (der Name ist aus dem lateinischen Eruca verderbt) die Nähe des Menschen liebt und Schutthaufen, Dorfstraßen und Wege zum Standort wählt, so wird sie mit Recht auch Wegesenf genannt; ihre Schoten und Samen schmecken stark senfartig.
Kreuzblümler, Cruciferen. Kl. XV. . Mai – Herbst, 0,30 – 0,60 m.