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Früher, als in der Hand munterer Burschen der »Ziegenhainer« durch die halbe Welt wanderte, war die Cornelkirsche oder Herlitze eine gesuchte und bekannte pflanze. Auch heutzutage wird sie von Kennern zur Anfertigung feiner Tischler- und Drechslerarbeiten noch sehr geschätzt und verdiente wohl größere Beachtung und Verbreitung, als ihr im allgemeinen zuteil wird, zumal sie in ihrer Genügsamkeit fast mit jedem Standort fürlieb nimmt. Am Waldrand und in lichtem Gehölz treffen wir die Herlitze gegen Ende des März noch blattlos, aber schon blühend. Ihre unscheinbaren Blütchen stehen in kleinen Dolden beisammen und befruchten sich, da es an Insektenbesuch noch fehlt, häufig selbst, indem sich die Staubfäden einer Blüte zu der Narbe des Stempels der Nachbarblüte hinüberbiegen und ihren Pollen dort ablegen. In den folgenden 4 bis 5 Monaten wachsen die glänzenden kirschroten Steinfrüchte heran; sie schmecken angenehm säuerlich und werden sowohl grün wie gereift eingemacht. Die Kerne geben gutes Speiseöl und dienen geröstet in manchen Gegenden als Kaffeesurrogat.
Fam. der Cornellengewächse oder Cornaceen. Klasse IV. . März, April. H. 2,50 – 6,00 m.