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Wurmartig kriecht die ausdauernde Grundachse des Fieberklees durch den sumpfigen Grund der Moorwiesen oder am Rande des Wassers entlang, hier und da wurzelnd und Blätter treibend, die in ihrer Dreizähligkeit denen des Klees ähneln, mit dem die Pflanze jedoch keine Verwandtschaft hat. Die auf langem Stiele traubenförmig zusammenstehenden, weißlich-fleischfarbenen Blüten sind auf den Blumenblattzipfeln zierlich weiß-bebartet. Diese Behaarung dient dazu, unberufene Honignäscher vom Blütengrunde abzuhalten. Auf verschiedenen Stöcken kommen zweierlei Blüten vor, solche mit ziemlich kurzem Griffel, in denen die Antheren oberhalb der Narbe stehen, und solche mit verhältnismäßig langem Griffel, in denen die Antheren tiefer als die Narbe stehen. Da nun die Narbe in allen Blüten des Fieberklees einige Stunden früher bestäubungsfähig ist, als die Antheren sich öffnen, so ist anfänglich nur Fremdbestäubung möglich. Bei den langgriffeligen Blüten kann auch im weiteren Verlauf der Blütezeit nur Kreuzung stattfinden. Dagegen sind die kurzgriffeligen auf Selbstbestäubung berechnet, da in ihnen der Pollen von den höher stehenden Antheren auf die Narben gelangen kann. Bei anhaltendem Regenwetter öffnen sich die Blüten überhaupt nicht und die Befruchtung vollzieht sich in der Knospe. Tritt aber nachträglich günstige Witterung ein, so gehen die Blumenblätter doch noch auseinander und es kann nun wenigstens der zur Selbstbefruchtung nicht verwendete Pollen von Insekten abgeholt werden. – Die Blätter enthalten als Schutzmittel einen Bitterstoff; daher heißt die Pflanze an manchen Orten auch Bitterklee. Andere Namen für sie sind Biberklee, Wasser- oder Sumpfklee und Magenklee; letzteren hat sie nach der magenstärkenden, die Verdauung befördernden Wirkung des aus ihren Blättern bereiteten Thees erhalten.
Enziangewächse, Gentianaceen. Kl. V. . Mai, Juni. H. 0,15 – 0,30 m.