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Raps und Rübsen ( Brássica Rapa L.) sind Zwillingskinder, die ein mit der Familie Unbekannter beständig verwechselt. Ihre Unterscheidung ist nicht ganz leicht. Beide Arten haben, abgesehen von den ersten grasgrünen Blättern des Rübsens, meergrüne Blätter; die unteren sind leierförmig-fiederspaltig, die oberen beim Rapse länglich, beim Rübsen eiförmig. Letztere umfassen beim Raps mit herzförmigem Grunde den Stengel zur Hälfte, beim Rübsen mit tiefherzförmigem Grunde ganz. Die Blütentraube des Rapses ist locker und während des Aufblühens verlängert; die geöffneten Blüten stehen infolgedessen tiefer als die noch nicht aufgeblühten; der Kelch ist zuletzt halboffen. Dagegen ist die Traube des Rübsens während des Aufblühens flach, die geöffneten Blüten erheben sich über die noch geschlossenen, und der Kelch steht zuletzt wagerecht ab. Beide sind Kinder einer wildwachsenden Stammutter, des Feldkohls ( Brassica campéstris L.), und werden vom Menschen in vielfachen Abarten angebaut. Diese sind:
1. Der Sommerraps und der Sommerrübsen, einjährige Pflanzen mit dünner Wurzel, die im Juli und August blühen;
2. der Winterraps und der Winterrübsen, zweijährige Pflanzen mit dünner Wurzel, die im April und Mai des zweiten Jahres blühen;
3. die Kohl-, Erd- oder Steckrübe, auch Erdkohlrabi genannt, eine Form des Rapses, deren Wurzel dick, rund, fleischig und eßbar wird; sie blüht im Mai;
4. die weiße Rübe, eine Abart des Rübsens, mit dicker, fleischiger, spindelförmiger oder rundlicher Wurzel; man unterscheidet Wasser-, Brach-, Saat- und Stoppelrüben. Eine bekannte kleinere Form ist die märkische oder Teltower Rübe. Diese Abart blüht im April und Mai des zweiten Jahres.
Kreuzblütler oder Cruciferen. Klasse XV. und . H. 0,75 – 1,25 m.