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siehe Bildunterschrift

Lanzettlicher Wegerich, Plantágo lanceoláta L.

Der Wegerich oder Wegetritt findet sich, wie sein Name sagt, überall an Wegen und Stegen und begleitet den Europäer bis in die fernsten und entlegensten Gegenden. »Fußstapfe der Weißen« haben ihn die Indianer nach der sohlenähnlichen Gestalt seiner Blätter genannt. Diese Blattform tritt mehr beim großen und mittleren Wegerich hervor, während der lanzettliche oder Spitzwegerich auf dem kurzen, dicken Wurzelstock lanzettliche, aufrecht ausgebreitete Blätter trägt, zwischen denen kleine Wollhaarbüschel stehen. Merkwürdig sind bei den Wegericharten die vom Blattgrunde an auseinandergehenden und in der Blattspitze wieder zusammenlaufenden Adern oder Stränge. Sie werden von den Kindern gerne herausgezupft und zeigen durch ihre Feuchtigkeit an, daß sie zur Versorgung der Blattspreite mit Wasser dienen. Die Wirkung zerquetschter Spitzwegerichblätter zur Heilung von Wunden und als Schutz vor Blutvergiftung ist berühmt. – Der aus den Blattachseln hervorwachsende Blütenstengel ist länger als die Blätter und kantig gefurcht. Er trägt viele zu einer eiförmigen Ähre vereinigte Blütchen, die von trockenhäutigen Deckblättern gestützt sind. Jede Blüte besteht aus fünf häutigen Kelchblättern und einer vierzipfeligen Krone, aus der sich die federige Narbe und vier Staubblätter erheben, welche sehr lange Fäden besitzen. In der geschlossenen Blüte sind diese Fäden zusammengelegt, beim Öffnen derselben aber strecken sie sich und ragen straff aus der Krone hervor. Die von ihnen getragenen Antheren haben herzförmige Gestalt und öffnen sich mit kurzem Spalt an der dem Himmel zugekehrten Seite. Sie sind sehr beweglich und überlassen das Herausschütteln des Pollens dem Winde. Trotzdem dauert es nicht selten mehrere Tage, bis sie entleert sind, da ihre Spalten sich bei Eintritt von Regen schnell schließen und erst wieder öffnen, wenn die Luft trockener geworden ist. – Obwohl Windblütler, werden die Wegeriche ihres Pollens wegen doch auch von Bienen besucht. Diese benetzen den lockeren, aus den Rissen der Antheren hervorquellenden Pollen zuerst mit Honig aus ihrem Saugrüssel, wodurch er bildsamer und zum Einkneten in die Körbchen oder Höschen geeigneter wird. So stehen manche Wegericharten, besonders der mittlere, dessen Blüten auch wohlriechend sind, in der Mitte zwischen Wind- und Insektenblütigkeit.

Wegerichgewächse, Plantagineen. Kl. IV. Ausdauernde Pflanze. April – September. H. bis 0,50 m.

 


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