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siehe Bildunterschrift

Gamander-Ehrenpreis, Verónica Chamáedrys L.

Das prächtige Blau ihrer Blüten hat die Ehrenpreisarten überall bekannt gemacht. Wenn nicht die zierlichen Blümchen so schnell verwelkten, so daß man auch den prangendsten Zweig immer blütenleer nach Hause bringt, so könnten sie in der Gunst des Menschen mit dem in sanfteres Blau gekleideten, aber dauerhafteren Vergißmeinnicht wetteifern. Die beiden Staubblätter der seitlich gerichteten Blüten sind so gestellt, daß die zum Besuch nahenden Insekten, sehr häufig Schwebfliegen, sie als Anflugstangen benutzen und mit den vorderen Beinpaaren fassen. Infolge dieser Berührung drehen sie sich nach abwärts und einwärts, schmiegen sich an die Unterseite des Insekts und streifen hier ihren Pollen ab. Beim Besuch der nächsten Blüte wird dieser Staub auf der Narbe des weit hervorragenden Griffels abgestreift und bewirkt hier Fremdbestäubung. Die Fruchtknoten werden zu kleinen, herzförmigen Kapseln. Wenn andauernder Regen den Insektenflug hindert, so öffnen die Ehrenpreisblüten sich garnicht, und die Befruchtung vollzieht sich, wie bei den Sommerblüten des Märzveilchens, im geschlossenen Kelche. Von den zahlreichen anderen Veronica-Arten unterscheidet sich der Gamander-Ehrenpreis durch zwei Haarreihen, welche von Blattpaar zu Blattpaar am Stengel herablaufen. Vielleicht dient diese zweizeilige Behaarung gleich der einreihigen der Vogelmiere dazu, das Regenwasser möglichst vollkommen der Wurzel zuzuleiten.

Braunwurzgewächse, Scrofulariaceen. Klasse II. Ausdauernde Pflanze. April, Juni. H. 0,15 – 0,30 m.

 


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