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siehe Bildunterschrift

Abendländische Platane, Plátanus occidentális L.

Zu der morgenländischen Platane, in deren Schatten die Weisen Altgriechenlands philosophierten, hat Nordamerika uns die abendländische geschickt. Beide Arten sind herrliche Park- und Alleebäume, erreichen wegen ihres starken Wachstums bald bedeutenden Umfang und bilden, frei auf dem Rasen stehend, prachtvolle Kronen von großer Regelmäßigkeit, deren Zweige bei der abendländischen mehr aufgerichtet, bei der morgenländischen ausgebreitet sind. Die Blätter der ersten Art sitzen an braunen Stielen, sind fünfeckig und sehr flach oder seicht gelappt, die der zweiten haben grüne Stiele und sind tief handförmig gelappt. Bei beiden Bäumen löst sich alle Jahre die obere graue Rinde ab, bei der abendländischen in kleinen Schuppen, bei der morgenländischen in großen Platten, so daß die jüngeren hellen Rindenteile sichtbar werden und der Stamm gefleckt erscheint. Die Blüten hängen einhäusig in kugeligen Kätzchen an langen Stielen herab, Wenn der Wind bei sonnigem Wetter die Blütenkugeln hin und her schaukelt, fliegt der Pollen in Wolken heraus und bestäubt die Fruchtblüten. Bei feuchter Witterung und bei Regen aber schwellen die Schuppen, unter denen die Staubblätter angeheftet sind, durch Aufnahme von Feuchtigkeit an, berühren sich an den Rändern und verhindern das Ausstäuben des Pollens, den der Regen verderben würde. Jeder Baum wächst im Laufe einer Vegetationsperiode, also vom Schwellen der Knospen bis zum Abfallen des Laubes, etwas in die Dicke. Diese jährliche Zunahme zeigt sich auf einem Querschnitt des Stammes in Gestalt konzentrischer Ringe, der Jahresringe. Bei den Platanen sind die Jahresringe sehr stark, bisweilen über 2 cm dick; daher erreichen alte Bäume bei 30 m Höhe 5 bis 8 m Durchmesser. Die berühmte Platane von Bujukdere bei Konstantinopel soll 4000 Jahrs alt sein, was aber wohl übertrieben ist.

Platanengewächse, Platanaceen. Kl. XXI. Holzgewächs. Mai. H. 10,00 – 20,00 m.

 


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