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Der würzige Duft des getrockneten Grases, den auch der verwöhnte Städter angenehm empfindet, wenn ihm die Umstände einmal eine Nacht auf dem Heulager aufnötigen, rührt hauptsächlich von den Blüten des Ruch- oder Goldgrases her, welche Cumarin- oder Waldmeisterduft aushauchen. Die in Wald und Wiese gemeine Pflanze besitzt einen ausdauernden Wurzelstock, der schlanke, aufrechte, kahle Blütenstengel trägt. Die Blüten stehen in einer länglichen, ährenförmigen Rispe, welche sich aus gestielten, einblütigen Ährchen zusammensetzt. Neben echten Zwitterblüten mit Staubblättern und Griffeln finden sich reine Pollenblüten vor. Jede Blüte enthält nur zwei Staubblätter, während die Gräser sonst allgemein zur 3. Linnéschen Klasse gehören. Die Antheren öffnen sich und entlassen den Pollen erst, wenn die federigen Narben neben ihnen schon 2 Tage reif waren, und diese Zeit genügt wohl immer, der Blüte die Fremdbestäubung zu sichern, welche sich mit Hilfe des Windes vollzieht.
Gräser, Gramineen. Kl. II. . Mai, Juni. H. 0,30 – 0,50 m.