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Im Schatten des Waldgebüsches steht straff aufrecht die knotige Braunwurz, wie sie nach den kleinen, grünen Knoten oder Knollen an dein kurzen braunen Wurzelstock heißt, während der Gattungsname Scrofularia an ihre frühere Verwendung gegen Skrofeln oder Drüsenkrankheiten erinnert. Der glatte, vierkantige Stengel ist mit Rinnen versehen, in denen das von den großen, doppeltgesägten Blättern aufgefangene Wasser zur Wurzel gelangt. Die Blüten stehen in lockerer, pyramidenförmiger Rispe. Sie sind klein und unscheinbar, trüb-olivengrün und auf der Oberseite braun gefärbt, sondern aber reichlich Honig ab und werden von kurzrüsseligen Insekten, besonders Wespen, deren Gewohnheit es ist, dicht unter dem Buschwerk über der Erde entlang zu streifen, viel besucht. Die mit der weiten Mündung seitlich gewandte Blumenkrone schützt den Nektar. Beim Ausbrechen der Blüte steht der Griffel am unteren Rande der Blumenkrone und wird von dem anfliegenden Insekt, falls dieses vorher schon eine ältere Blüte besuchte, bestäubt. Wenn das geschehen ist, neigt er sich nach unten und macht den vier Staubblättern Platz, die nun erst ihre Antheren öffnen. Ein fünftes Staubgefäß unter der Oberlippe wird beim Insektenbesuch nicht berührt; es enthält infolgedessen nur noch höchst selten Pollen und ist infolge Nichtgebrauchs verkümmert oder rudimentär geworden. Wegen ihres unangenehmen Geruchs wird die Pflanze vom Waldgetier verschont, aus demselben Grunde mögen auch Bienen und Schmetterlinge die honigreichen Blüten meiden.
Braunwurzgewächse, Scrofulariaceen. Kl. XIV. . Mai – August. H. 0,60 – 1,25 m.