Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Der im Garten kultivierte, oft baumartig gezogene Schneeball verdient mit seinem großen, aus schneeweißen Blüten zusammengesetzten Blütenball den Namen wirklich; weniger paßt die Bezeichnung auf die wilde, in Hecken und Wäldern und an Flußufern weitverbreitete Stammart. Bei ihr sind die Mittelblüten der Blütenschirme klein und unscheinbar, und nur die randständigen Blumen gleichen denen des Gartenschneeballs. Dennoch haben die unscheinbaren für die Pflanze eine weit größere Bedeutung als die weithin sichtbaren Randblüten. Diese sind durch Verkümmerung der Staub- und Fruchtblätter vollständig unfruchtbar, so daß der Gartenschneeball niemals Früchte trägt; sie haben die Aufgabe, durch ihr weithin leuchtendes Weiß die Insekten anzulocken, welche bei den winzigen Mittelblüten die Bestäubung vollziehen sollen. Bleibt der erwartete Besuch aus, so krümmen sich die Antherenstiele so weit nach außen, daß der Pollen auf die Narbe der Nachbarblüte fällt und dennoch Fremdbestäubung, allerdings innerhalb desselben Blütenstandes, eintritt. Die länglichrunden Steinfrüchte sind scharlachrot. Eigentümlich sind die Blattstiele der mit drei bis fünf gezähnten Lappen versehenen Blätter; sie tragen dem Stamm zunächst mehrere nebenblattartige Anhängsel, höher hinauf 2 bis 5 sitzende Drüsen.
Geißblattgewächse, Caprifoliaceen. Kl. V. . Mai, Juni. H. 1,75 – 3,75 m.