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Leonhart Fuchs beschreibt dieses Pflänzchen, das von jeher der Liebling von jung und alt gewesen ist, folgendermaßen: »Meyenblümlein haben zwey grüne bletter neben einander, die seind der weißen Gilgen blettern änlich, doch vil zärter; zwüschen welchen dringt heraus ein glatter stengel mit fünff oder sechs, etwan auch mehr, runden weissen knöpfflin als Erbsen, die thun sich auff, und werden zu schönen schneeweissen holen blümlin, anzusehen wie ein rundes Cymbal glöcklin, zu rings umbher schartecht wie ein säge. In einem yeden glöcklin ist ein purpurfarbs flecklin. Dise blümlin richen über die maß wol, seind aber am geschmack bitter. So die blümlin verdorren und abfallen, werden daraus schöne beerlin, den roten Corallen, oder der Frucht der Spargen gleich, die seind gar weych. Die wurtzel ist ettwas lang unnd zasecht, flicht sich hin und wider, zeucht zusamen und hat einen guten geruch.« – Die zierlichen Blüten sind im Knospenzustande aufgerichtet und werden erst beim Aufblühen überhängend, um dem Pollen der kurzen Antheren Schutz vor Nässe zu bieten. Das purpurfarbene Fleckchen, dessen Fuchs Erwähnung thut, entsteht durch die Färbung der Antheren. Obgleich die Maiblumen honiglos sind, werden sie ihres Pollens wegen doch eifrig von den Bienen besucht.
Liliengewächse, Liliaceen. Kl. VI. . Mai. H. 0,15 – 0,25 m.