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Die stattliche Pflanze mit dem häßlichen Namen, den sie ihrer ehemaligen Verwendung zur Vertreibung des Ungeziefers verdankt, schmückt als »Moorkönig« mit ihren rosenroten Blüten sumpfige Wiesen und Torfmoore. Die wechselständigen Blätter, in deren Achseln die Blüten sitzen, sind mehr oder minder tief zerschnitten gefiedert. Die Pflanze bezieht ihre Nahrung schmarotzend aus den Säften benachbarter Wiesengewächse, an deren Wurzeln sie sich mittels kleiner Saugwarzen heftet. Vom Stengelgrunde des Läusekrauts gehen lange, fleischige Wurzelfasern aus, die sich in den oberen Schichten des Moorbodens halten und gewöhnlich nur eine Saugwarze entwickeln. So schadet die Pflanze, da ihre eigentümlich gefärbten Laubblätter die Fähigkeit, Nahrung aus der Luft zu entnehmen, noch nicht eingebüßt haben, ihren Wirtspflanzen nicht so sehr wie ganz chlorophylllose Gewächse, z. B. die Schuppenwurz (s. Tafel III). Die Staubblätter tragen streubüchsenähnliche Antheren; diese sind so zum Honigwulst gestellt, daß der eindringende Insektenrüssel sie auseinanderdrängen muß, wobei der Kopf mit dem puderartigen Pollen bestäubt wird. Durch Härchen an den beiden längeren Staubblättern ist noch dafür gesorgt, daß nichts von dem Pollen daneben fällt.
Braunwurzgewächse, Scrofulariaceen. Kl. XIV. . Mai – Juli. H. 0,30 m.