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siehe Bildunterschrift

Scharfer Hahnenfuß, Ranúnculus ácer L.

Eins der gewöhnlichsten Wiesenunkräuter und unter den Hahnenfußarten wohl der gemeinste ist der scharfe Hahnenfuß, ein wehrhafter Geselle, an den sich weder das Wild des Waldes noch das weidende Vieh heranwagt, da sein scharfer, giftiger Saft alle zurückschreckt. An dem kurzen, wie abgebissen aussehenden Wurzelstock, von dem zahlreiche Wurzeln ausgehen, und an der angedrückten Behaarung des Stengels, der Blätter, Blütenstiele und Kelche erkennt man ihn leicht. Die weichhaarigen Blattstiele tragen handförmig geteilte Blätter, welche unten in 5 – 7, oben in 3 mehr oder minder spitzzähnige Abschnitte gegliedert sind. Die leuchtend gelben Blüten besitzen alle Blütenteile. Die gelblich-grünen Kelchblätter stehen wagerecht ausgebreitet; über ihnen sitzen die fünf Kronenblätter, welche am Grunde je ein Honigschüppchen tragen. Dann folgen auf dem kegelförmigen Blütenboden zahlreiche Staubblätter und endlich in der Mitte die von sehr kurzen Griffeln gekrönten Fruchtanlagen. Die Blüten öffnen und schließen sich morgens und abends zwischen 7 und 8 Uhr. Außerdem krümmen sich zur Nachtzeit und bei regnerischem Wetter die Blütenstiele, so daß der Pollen durch die nickende Lage der Blume vor Benetzung geschützt ist. Jede Blüte lebt ungefähr eine Woche lang. Die Narben sind zuerst fähig zur Befruchtung, während die Antheren noch geschlossen bleiben, so daß nur Kreuzung mit Hilfe der Insekten stattfinden kann. Später öffnen sich die Antheren des äußersten Ringes der Staubblätter, und auch dann ist die Blüte noch auf Fremdbestäubung angewiesen. Erst zuletzt springen die Rollenfächer der innersten Staubblüten auf, die Staubfäden wachsen einwärts und legen die mit Pollen bedeckten Antheren auf die Narben, so daß jetzt, falls vorher noch keine Fremdbestäubung stattfand, als Notbehelf die Selbstbefruchtung eintritt. Die Frucht ist ein kleines, einsamiges Nüßchen.

Hahnenfußgewächse, Ranunculaceen. Kl. XIII. Ausdauernde Pflanze. Mai, Juni, Herbst. H. 0,30 – 0,60 m.

 


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