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siehe Bildunterschrift

Adonisröschen, Adónis aestivális L.

Aus dem Blute des schönen Adonis, des Lieblings der holden Aphrodite, läßt die Sage der Griechen die roten Adonisröschen entstehen, von denen die dunkelste Art, die herbstliche, das Blutströpfchen genannt wird. Unsere Art, die Sommeradonis, hat in Farbe und Größe sehr veränderliche Blüten, von schwefelgelb bis mennigrot und noch dunkler; von dem hellen Grunde heben sich die zahlreichen schwarzen Antheren als dunkles Centrum ab. Der Farbenkontrast genügt anscheinend zum Anlocken der Insekten; daher entbehrt die Blume des Duftes und des Honigs. Mit dem Pollen dagegen ist nicht gespart; denn die Besucher der honiglosen Blüten, zahlreiche Käfer, gewisse Fliegenarten, doch auch Bienen und Hummeln, wollen sich vor allem ordentlich sättigen, und dann muß noch genug vorhanden sein, um die Unterseite des Insekts zu bestäuben, das nun beim Besuch der nächsten Blüte so eingepudert ist, daß es deren Narbe mit Pollen belegt. Daher besitzen die offenen honiglosen Blüten, die in der Familie der Hahnenfußgewächse so häufig vorkommen, eine große Menge von Staubblättern, und da die Narben vor dem Aufspringen der Antheren reifen, so bildet die Fremdbestäubung wohl die Regel. Den zierlichen Eindruck des Adonisröschens vermehrt das mehrfach fiederschnittige Blattwerk. Auf dürrem Boden in trockenen Jahren bleibt die Pflanze, die als einjähriges Gewächs keine weit und tiefgehenden Wurzeln bilden kann, kümmerlich, die wenigen sich öffnenden Blüten bleiben winzig, zwei bis dreimal kleiner als diejenigen der genügend bewässerten Pflänzchen.

Hahnenfußgewächse, Ranunculaceen. Kl. XIII. einjährig. Mai – Juli. H. 0,30 – 0,50 m.

 


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