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siehe Bildunterschrift

Weißdorn, Cratāegus Oxyacántha L.

Als Mehlbeeren, Mehlfäßchen oder Müllerbrot sind die leuchtenden Früchte des Weißdorns der lieben Jugend wohlbekannt. Sie müssen jedoch erst »Frost bekommen haben«, wenn sie recht mehlig und schmackhaft sein sollen. Genau genommen sind sie Apfelfrüchte, in denen das Fruchtgehäuse steinartig verhärtet ist und die Fruchtsteinchen durch Fehlschlagen einer Samenanlage gewöhnlich einsamig geworden sind. Die weißen oder rötlichen, unangenehm maikäferartig riechenden Blüten sitzen in Trugdolden an den Spitzen kurzer Triebe, deren drei- bis fünflappige Blätter unregelmäßig gezähnt sind. Die zahlreichen Dornen, welche durch Verkümmerung von Zweigen entstehen und daher häufig einige Blätter tragen, geben dem Baume ein wehrhaftes Ansehen und machen ihn zur Anlage von Schutzhecken sehr geeignet. Man benutzt Weißdornsträucher auch wie die Zweige des Schwarzdorns in Gradierwerken. Die Anpflanzung geschieht durch Samen, welche besonders leicht aufgehen, wenn man die Beeren zuvor an Truthühner verfüttert; die Samenkerne werden zwar durch die Verdauung ein wenig angegriffen, keimen aber gerade desto besser und schneller, während sie sonst erst nach 1½ Jahren aufgehen. Das äußerst harte Holz ist zu Drechslerarbeiten, Spazierstöcken, Beilstielen sehr geeignet. Eine rotblühende Varietät wird als Rotdorn häufig in Gärten gepflanzt, ebenso ein naher Verwandter, der prächtige Feuerdorn (Crataegus Pyracantha Pers.).

Apfelgewächse, Pomarien. KI. XII. Holzgewächs. Mai, Juni. H. 2,00 – 4,75 m.

 


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