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Auf trockenen Wiesen, an Ackerrainen und Waldrändern blüht die Ackerknautie, die in manchen Gegenden auch Witwenblume oder Ackersternkopf heißt. Sie ist ein steifes, besonders am untern Teile des Stengels rauhhaariges Gewächs mit gegenständigen Blättern, von denen die grundständigen gewöhnlich unzerteilt und groß, die oberen kleiner und tiefzerschnitten oder fiederspaltig sind. Diese Anordnung des Blattwerks ist geeignet, jedem Teile der Pflanze den vollen Genuß des Sonnenlichtes zu verschaffen und möglichst viel von dem auffallenden Regen zur Wurzel zu leiten. Die gipfelständigen Blumenköpfe bestehen aus vielen purpurroten, fleischfarbenen oder weißen Blüten, die auf einem gemeinsamen, von Hüllblättern umgebenen Blütenboden stehen. Die einzelne Blüte besteht aus einem Fruchtknoten, der von einem besonderen Hüllchen umgeben ist; über ihm steht der 8 bis 10strahlige Kelch und die langröhrige, in 4 Zipfel auslaufende Blumenkrone, deren vier Staubblätter die Narbe beträchtlich überragen. Die Blüten sind honigreich. Die Zipfel derjenigen, die am äußeren Rands des Köpfchens stehen, sind bedeutend größer als die der Mittelblüten; sie machen den Blütenstand auffällig für die Insekten und bieten ihnen zugleich einen bequemen Anflugsort. Für möglichste Verhinderung der Selbstbestäubung ist dadurch gesorgt, daß auf einem Stock nur Blütenstände mit echten, Staubblätter und Griffel enthaltenden Zwitterblüten, auf anderen Stöcken nur scheinzwittrige Fruchtblüten vorhanden sind. In den ersteren entwickeln sich die Staubblüten vor den Narben. Die Früchte der Knautie sind durch den kurzen, stacheligen Kelch, der sie krönt, imstande, sich Tieren anzuhaken und von ihnen verbreitet zu werden.
Kardengewächse, Dipsacaceen. Kl. IV. . Mai – August. H. 0,30 bis 0,60 m.