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Das Wiesenschaumkraut führt seinen Namen nach einer schaumigen Flüssigkeit, die man sehr häufig am Stengel oder an der Blüte findet. Sie wird durch die Larve einer Cikadenart, der Schaumzirpe, hervorgebracht, welche den saftreichen Stengel anbohrt und sich mit dem durch ihren Körper gegangenen Safte in Form weißen Schaumes einhüllt, um gegen die Nachstellungen ihrer Feinde geschützt zu sein. Das Volk bezeichnet den Schaum als »Kuckucksspeichel« und die ihn tragenden Pflanzen als Kuckucksblumen. Das Wiesenschaumkraut gehört zu den früh blühenden Kreuzblütlern. Die grundständigen Blätter bilden eine Rosette und unterscheiden sich von den weit einfacheren Stengelblättern durch ihre rundlichen, ausgeschweiften Einzelblättchen, während die Fiederblättchen der Stengelblätter länglich, linealisch und ganzrandig sind. Diese grundständigen Blätter entwickeln bisweilen auf dem endständigen Fiederchen kleine Knospen, welche Blätter und Wurzeln bilden und beim Verwelken des Mutterblattes zu selbständigen Pflänzchen werden. Das Schaumkraut teilt diese seltene Art der Knospenbildung am Blatte mit mehreren anderen Kreuzblütlern, z. B. der Brunnenkresse, dem Gemüsekohl, der niedrigen Gänsekresse u. a. Die Blüten des Schaumkrauts enthalten vier grüne Kelchblätter, von denen zwei, sackartig nach unten verlängert, als Honigbehälter dienen, indem der Nektar, den die bei den kurzen Staubgefäßen sitzenden Honigdrüsen absondern, sich in ihnen sammelt. Innerhalb der Kelchblätter stehen, wiederum kreuzweise, die vier rötlichweißen Kronenblätter. An Staubgefäßen sind sechs vorhanden, vier lange und zwei seitlich nach außen stehende kürzere. Zwischen den langen Staubblättern steht der kurze Griffel. Er entwickelt sich zu einer langen, schmalen Schote, welche durch eine dünne Scheidewand in zwei Fächer geteilt ist und in jedem Fache eine Reihe kleiner Samen trägt. Zur Reifezeit öffnet die Schote sich in zwei elastisch aufspringenden und dabei die Samen ausstreuenden Klappen.
Kreuzblütler oder Cruciferen. Kl. XV. . März – Mai. H. 0,30 m.