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Auch im Bayrischen Walde widerhallt und wiederholt die Sage von den jungen Hunden. Einer Frau Gräfin von Weißenstein begegnete die Bettlerin, die, von jener verhöhnt, sie verwünschte, und eine Zigeunerin prophezeiete ihr, sie werde auf einmal sieben Söhne gebären, von denen würden sechse ihr den Tod zuwegebringen. Solches zu verhüten, ward sie einig mit ihrer Kammerfrau, als bereits der erste Teil der Prophezeiung sich erfüllt hatte, daß jene die sechs nachgebornen Knäblein ersäufen solle. Der begegnete nun auch der aus dem Hussitenkriege zurückkehrende Graf und entdeckte die Untat, ließ die allzudienstfertige Magd alsogleich binden und in den Regenfluß werfen und die Knäblein heimlich aufziehen und ihnen Ammen geben. Heimgekehrt, ließ der Graf sich nichts merken, während sieben ganzer Jahre lang, nahete aber auch seiner Frau nie wieder in Liebe, sondern schützte ein Enthaltsamkeitsgelübde vor, wie die Männer in jenen alten frommen Zeiten sich bisweilen auferlegten. Dann aber, als die sieben Jahre nun um waren, ließ er ein Gastmahl zurichten und fragte die Gäste, indem er die Untat nannte, welche Strafe einer solchen Mutter gebühre. Da fuhr seine eigne Frau, von Angst des Gewissens getrieben, heraus: Lebendig einmauern müsse man solche Rabenmutter! – Du hast es gesagt! zürnte der Graf, dir geschehe, wie du gesagt hast, denn die Rabenmutter bist du! Siehe hier die jungen Raben, die der Herr ernährt und erhalten, deine – Hunde! – Und ließ die sechs frischen Knäblein eintreten. Da war viel Wonne und Weh beisammen und wurden viele Fürbitten laut für die entartete Mutter, sie selbst aber bestand auf der gerechten Strafe und empfing sie. Darauf hat der Graf eines Hundes Bild in sein Wappenschild genommen und die Söhne als die seinen erkannt, ihnen aber zu ihrem Zunamen noch den Hund gefügt, so ist das Geschlecht der Hunde von Weißenstein, gleich jenem der Hunde von Wenkheim und der Rüden von Collenberg im Frankenlande, entstanden, aber der Graf verließ seine Stammburg, und sie fiel in Trümmer.
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