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Zwischen Schweinfurt und Haßfurt lag vorzeiten ein stattliches Schloß, das gehörte dem Grafen Adalbert von Babenberg, der auch ein Kloster allda gegründet hatte, das führte den Namen Sondernshus. Diesen Adalbert verriet auf eine schändliche Weise jener Bischof Hatto von Mainz, den die Mäuse bei lebendigem Leibe gefressen haben. Adalbert hatte den Bruder des Königs Ludwig im Kampfe erlegt, und der König belagerte ihn in seiner hohen Feste, der Babenburg über Bamberg, und Hatto war des Königs Ratgeber und Kanzellar. Der ging als Abgesandter hinauf auf die Babenburg und beredete den Grafen zu einer persönlichen Zusammenkunft mit dem Könige und verhieß ihn vor dem Essen wieder sicher und ungefährdet auf die Burg zurückzubringen. Da sie nun hinabstiegen, ward es dem Hatto flau, und klagte sich Heißhungers, da er noch nüchtern, so lud ihn Adalbert zur Umkehr in die Burg ein, erst etwas zu frühstücken. Dann gingen sie hinab in des Königs Lager, und der König ließ den Grafen alsobald verstricken. Adalbert klagte über den Treuebruch und berief sich auf Hattos Zusage freien und sicheren Geleites zurück auf die Burg, da sprach der lügnerische Pfaff: Hab' ich dich nicht, wie ich versprochen, vor dem Essen ohne Gefährde wieder auf deine Babenburg zurückgebracht? – Und da ließ der König Ludwig den Grafen Adalbert zur Sühne seines Bruders Konrad gleich im Lager enthaupten, andere sagen, es sei dies in Adalberts Schloß Sondernshus geschehen, denn alldort liegt er begraben. Der König Ludwig hatte Adalberts Leichnam nach der Enthauptung in den Main werfen lassen, davon kam schnelle Kunde nach Adalberts Schloß, da sammelte sich die Dienerschaft am Strom, und als der Leichnam geschwommen kam, riefen sie weinend: Der is! der is! (der ist es) – und davon wurde hernachmals das Schloß und Kloster Theris und Theres genannt. In der Klosterkirche wurde Adalbert feierlich beerdigt und ihm ein stattliches Epitaphium errichtet; es stand an der Wand, linker Hand gegen den Hochaltar, und der Graf war darauf abgebildet in seinem Harnisch und lebensgroß, stehend auf einem liegenden Löwen, und darum oder darunter die Worte: Anno Domini DCCCCVIII obiit nobilis Albertus comes de Babenberg qui hic incinneratus monasterii hujus fundator opum quantam dator, cujus anima requiescat cum sanctis. Amen. (Im Jahre des Herrn 908 starb der edle Albert, Graf von Babenberg, dessen Asche hier beigesetzt wurde, dieses Klosters Gründer, ein Geber reicher Güter, dessen Seele ruhe mit den Heiligen. Amen.) Nach der Zeit ist die Kirche samt dem Kloster neu gebaut worden, und man weiß nicht, wohin das Epitaphium gekommen. Von Adalberts Grab hat sich die Sage erhalten, daß dasselbe ein kostbares, reich mit Schätzen gefülltes und noch nicht wieder aufgefunden sei. Alte Leute geben an, wenn man im Tore des Klosterhofes gestanden und zwischen zwei Säulen, die einen Betstock gebildet, hindurchgeschaut habe, so habe man die Linie der Richtung gehabt, in welcher sich das Grab befinde. Noch soll der alte doppelsäulige Bildstock ohnweit des ehemaligen Klosters vorhanden sein, man weiß aber nicht, ob er noch auf der alten Stelle steht. Im Klosterhofe steht ein neuerer schöner Bildstock, zwei Säulen tragen ein Bild der Kreuzigung mit einem geteilten Wappenschilde, darinnen St. Veit und ein Saitenspiel, welches ein Abtshut krönt. Gerade durch die Säulen geht der Meridian, und wer durch sie hindurchblickt, blickt über Adalberts Begräbnisstätte.
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